Invasive Neophyten: Wenn sich die Natur selbst gefährdet

Wenn Sie unseren Blog aufmerksam lesen, dann wissen Sie auch, was Neophyten sind. Diese Neupflanzen, die bei uns heimisch geworden sind, haben sich angepasst und gehören nun zu unserem Gartenalltag mit dazu. Bei vielen wissen wir spontan gar nicht, dass diese eigentlich aus ganz anderen Gebieten kommen und nur durch Zufall oder per Menschenhand ihren Weg zu uns angetreten haben. Solange die Pflanzen schön aussehen und den Garten bereichern, ist ja auch alles paletti. Problematischer wird es, wenn es sich um invasive Neophyten handelt.

Invasive Neophyten: nicht nur lästig, auch gefährlich

Wer invasive Neophyten im Garten hat, der sollte Hand anlegen. Der Grund: Diese Pflanzen, die dort so eigentlich nicht hingehören, können anderen Pflanzen nicht nur den Lebensraum streitig machen und diese langsam aber sicher verdrängen, sie können auch ökonomische und gesundheitliche Probleme verursachen. Aber bitte verfallen Sie jetzt nicht gleich in Panik, von den Neophyten, die bei uns vorhanden sind, sind gerade einmal 0,2 Prozent gefährlich.

Ganz vorne ist hier sicherlich der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, zu finden. Diese Pflanze ist zwar optisch ein echter Hingucker, ihr sollte man aber nicht zu nahe kommen, denn sie ist hochgiftig und kann beim Menschen nicht nur Verbrennungen, sondern auch schwere Allergien auslösen. Sollten Sie so eine Staude bei sich im Garten vorfinden, dann nur mit Schutzkleidung entfernen. Ebenfalls gefährlich ist das beifußblättrige Traubenkraut, auch kurz Ambrosia genannt. Um die wilde Verbreitung einzudämmen, ist hier sogar die EU aktiv geworden und verbietet seit 2011 die Einfuhr von Futtermitteln, die Ambrosia enthalten.

Invasive Neophyten: verdrängen und ersetzen

Die invasiven Neophyten können sich so weit ausbreiten, dass sie heimische Pflanzen derart auf die Pelle rücken, dass diese den Rückzug antreten und quasi klein beigeben. Bei nicht rechtzeitiger Reaktion war es das dann mit den schönen Pflanzen im Garten. Noch ein Stück weiter gehen die Schmarotzer, wenn sie eigene Gene in andere Pflanzen einschleusen und diese Pflanzen somit verändern und quasi ersetzen. Hier ist die gemeine Akelei zu nennen, die es auch in vielen Gärten gibt. Dieser Prozess ist allerdings schleichend und wird vom Gärtner nicht wahrgenommen, sondern kann nur im Labor nachgewiesen werden.

Die paar wenigen invasiven Neophyten sollten Sie als Gärtner also kennen und – sofern Sie diese in ihrem grünen Reich erspähen – entfernen.