Mangold ist in der heutigen Küche eher selten zu finden, was eigentlich kaum zu verstehen ist, denn das Gemüse ist äußerst schmackhaft. Zum anderen sind mit dem Stielmangold und dem Blattmangold zwei Kulturformen vorhanden, die beide essbar sind. Dennoch muss man lange suchen, ehe man Mangold irgendwo im Gemüseregal findet. Die Lösung: Selbst Mangold anbauen! Wenn Sie über einen Garten verfügen, dann probieren Sie dieses seit rund 2.500 Jahren bekannte Gemüse doch einfach mal aus.
Gestatten, Mangold!
Werfen wir mal einen genaueren Blick auf Mangold, dessen botanischer Name Beta vulgaris lautet. Er gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und ist eine Kulturform der Rübe. Verwandtschaft herrscht zum Beispiel mit der Zuckerrübe, der Futterrübe und auch der Roten Bete. Besonders reich ist Mangold an den Vitaminen A, E und K, sowie an Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium.
Wie schon erwähnt, gibt es den Stielmangold und den Blattmangold. Beim Stielmangold (gehört zur Flavescens-Gruppe) werden die Blätter mitsamt den langen Stielen gegessen. Diese Stiele können rötlich, gelblich und weiß sein und ähneln Spargel. Doch anders als Spargel wird Mangold vor allem im Sommer und Herbst geerntet. Beim Blattmangold (gehört zur Cicla-Gruppe) werden nur die Blätter geerntet, danach treibt er immer wieder aus. Die Wurzeln (ähnlich Rüben) werden dagegen nicht gegessen. Sie wurden früher für die Zuckergewinnung genutzt.
Mangold anbauen – los geht´s
Der Anbau von Mangold ist denkbar einfach. Sie brauchen zuerst einmal einen sonnigen Standort. Halbschatten ginge auch, Sonne ist aber besser. Der Boden sollte tiefgründig und locker sein, idealerweise arbeiten Sie noch ein bisschen Kompost und Hornspäne mit ein.
Mangold können Sie auf zwei verschiedene Arten anbauen. Zum einen durch Aussaat, zum anderen durch Pflanzung. Das Säen erfolgt ab Mitte bis Ende April direkt in das Gemüsebeet. Der Abstand sollte zwischen 30 und 40 Zentimetern betragen. Zu eng stehende Jungpflanzen können nach dem Keimen noch entfernt werden. Neben dem Aussäen können Sie Mangold auch vorziehen und anschließend in den Garten setzen. Die zweite Variante sorgt dabei für gleichmäßigere Pflanzen.
Mangold anbauen – pflegen, gießen, düngen
Achten Sie immer darauf, dass Mangold ausreichend Abstand zueinander hat. Steht er zu eng, werden die Stiele dünn und können brechen. Pflege braucht der Mangold wenig, ihm genügt es, wenn Sie ihn regelmäßig gießen. Auch wenn er bei Trockenheit nicht gleich eingeht, ist zu weniges Gießen schlecht für die Ernte. Düngen müssen Sie das Gemüse kaum, wenn Sie, wie erwähnt, Hornspäne und Kompost in die Erde einarbeiten, genügt das vollkommen aus. Sofern sich Unkraut zwischen den Pflanzen bildet, sollte dieses von Zeit zu Zeit entfernt werden. Ansonsten kommt der Mangold mit wenig Pflege aus.
Mangold anbauen – ernten und lagern
Beim Blattmangold können Sie die ersten Blätter bereits nach rund zwei Monaten ernten. Nach dieser Ernte gießen Sie die Pflanze weiter, denn dann kommen bis zum Herbst immer wieder neue Blätter nach. Stielmangold ist nach rund drei Monaten zum ersten Mal für die Ernte bereit. Wenn Sie nur die äußeren Stiele entfernen, können Sie viele Wochen lang Stielmangold ernten und genießen.
Frisch geernteten Mangold sollten Sie so schnell wie möglich verarbeiten, die Blätter und die Stiele sind maximal zwei Tage im Kühlschrank haltbar, danach wird er welk. Wickeln Sie ihn bei Lagerung am besten in ein feuchtes Tuch ein. Allerdings können Sie Mangold gut einfrieren, um auch im Winter davon zu profitieren.
Mangold anbauen – Fruchtfolge, Vorkultur, Mischkultur
Wenn Sie Mangold anbauen und es tut sich wachstumstechnisch irgendwie nichts, dann könnte es daran liegen, dass Sie die Fruchtfolge nicht beachtet haben. Was bedeutet das? Ganz einfach: Drei bis vier Jahre lang darf am Pflanzplatz kein Mangold oder ein anderes Gänsefußgewächs angebaut worden sein. Dazu gehören Spinat, Zuckerrüben und die Rote Bete. Stattdessen sind Vorkulturen von Lauch, Sellerie, Gurken und diversen Kohlarten ideal. Mangold verträgt sich im Übrigen nicht mit Tomaten, Spinat und Gurken, diese sollten also nicht direkte Nachbarn sein. Gerne mag Mangold dagegen Erbsen, Buschbohnen oder auch Grüne Bohnen
Mangold anbauen – so geht es gut über den Winter
Mangold ist eine zweijährige Pflanze. Das heißt, dass Sie im ersten Jahr bereits Blätter und Stiele ernten können, die Pflanze im zweiten Jahr wieder austreibt und Sie somit noch einmal eine reiche Ernte bekommen. Erst danach stirbt das Gemüse ab. Und weil Mangold noch dazu winterhart ist, müssen Sie nicht einmal etwas beachten, denn auch zweistellige Minusgrade machen der Pflanze nichts aus. Wenn Sie möchten, dann können Sie Mangold trotzdem schützen, indem Sie ein Vlies oder Jute auf das Beet geben oder die Pflanzen mit Mulch oder Reisig bedecken. Durch die schützende Wärme treibt das Gemüse im Frühjahr nämlich bereits zeitig aus. Sofern Sie Mangold im Kübel halten, sollten sie diesen ebenfalls vor Frost schützen.
Mangold anbauen – die Sorten
Mangoldsorten gibt es zahlreiche, ein paar ausgewählte, auf die Sie für Ihren heimischen Garten problemlos zurückgreifen können, haben wir für Sie aufgelistet:
- Feurio: aromatischer Stielmangold mit roten Stielen und einem Rotstich in den grünen Blättern.
- White Silver: breite Stängel, dunkelgrüne Blätter, sehr viele Vitamine.
- Lucullus: hoher Blattanteil an dünnen, weißen Stielen, sehr zart.
- Charlie: klassischer Mangold, grüne Blätter mit roten Blattadern.
- Bright Yellow: gelbe und breite Stiele, grüne Blätter, sehr robust.
- Fordhook Giant: wird bis zu einem Meter groß, weiße, breite Stiele, grüne, gekräuselte Blätter.
Mangold anbauen – Krankheiten und Schädlinge
Wie schon erwähnt, ist Mangold relativ robust, sodass Krankheiten und Schädlinge nur selten auftreten. Dennoch ist er davor nicht ganz gefeit.
Es kann hin und wieder zu braunen Flecken mit rotem Rand kommen. Dann leidet der Mangold unter der Blattfleckenkrankheit. Um diese Krankheit zu vermeiden, sollten Sie Grünkohl als Nachbar pflanzen. Bei Befall Blätter entfernen, eine Bekämpfung ist nicht sinnvoll. Auch kann Falscher Mehltau auftreten und zwar dann, wenn die Pflanzen zu dicht stehen und zu wenig Licht bekommen bzw. nicht abtrocknen können. Auf der Blattunterseite bildet sich ein weißer Belag. Befallene Blätter bzw. Pflanzen entfernen, zur Vorbeugung Pflanzen ausdünnen. Helfen kann auch eine Jauche aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm.
Ab und an können Blattläuse den Mangold befallen. Ein Abspritzen mit einem sanften Wasserstrahl (damit die Blätter nicht kaputtgehen) kann bereits schon helfen. Blattläuse treten meist nur bei Jungpflanzen auf.
Bilder: © cane