Pflanzen verschönern unseren Alltag ungemein. Gerade im eigenen Garten wird gesät und gepflanzt, was das Zeug hält. Immer öfter kommt dabei Wildpflanzensaatgut zum Einsatz. Und das ist auch gut so, denn eine Wildblumenwiese hat zahlreiche Vorteile:
- Durch die Vielzahl an blühenden Blumen finden heimische Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ausreichend Nahrung. Dies ist gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig.
- Eine Wildblumenwiese, die aus Regio-Saatgut besteht, ist gut für das Ökosystem, da sie die Pflanzen beinhaltet, die hier bei uns heimisch sind.
- Im Gegensatz zum Rasen machen Wildpflanzen wenig Arbeit. Der Rasen muss regelmäßig gemäht werden, eine Wildblumenwiese nur einmal im Jahr.
Wer eine Wildblumenwiese unpraktisch findet, weil man auf Ihr nicht spielen oder sich sonnen kann, wie auf einem gepflegten Rasen, der kann das Regiosaatgut beispielsweise in kleinen Inseln als Eyecatcher setzen oder extra Beete dafür anlegen.
Wildpflanzensaatgut auch für Ihren Garten
Ja, exotische Pflanzen sind auch schön, aber sie gehören nun mal nicht in unsere Breitengrade. Daher ist es immer sinnvoll, wenn Sie Regiosaaten nutzen, um eine Wildblumenwiese anzulegen. Die Gründe leuchten ein:
- Gebietseigenes Saatgut ist typisch für unsere Region und prägt diese bereits seit sehr langer Zeit.
- Mit den Bedingungen, die regionale Saaten hier bei uns finden, kommen sie am besten zurecht.
- Wildpflanzensaatgut ist die Grundlage für die bei uns lebenden Tiere.
- Gerade Insekten finden so Nahrung und sorgen für das eigene Überleben. Aber nicht nur das: Auch Jungvögel, vor allem Bodenbrüter, profitieren davon.
Achten Sie beim Kauf von Wildpflanzensaatgut also darauf, dass die Blumen auch heimisch bei uns sind. Übrigens dürfen in der freien Natur keine Pflanzen gebietsfremder Herkunft ausgebracht werden. Dies müsste genehmigt werden. Sofern eine Gefährdung von Ökosystemen und heimischen Tieren oder Pflanzen nicht auszuschließen ist, wird eine Genehmigung nicht erteilt.
Wildwiese anlegen – so einfach geht´s
Zuerst sollten Sie sich überlegen, welchen Bereich im Garten Sie mit Wildblumen ausstatten möchten. Achten Sie darauf, dass die Wildblumenwiese immer in der Sonne liegt. Ist dies festgelegt, geht es an die Arbeit.
- Bereits vorhandene Blumenbeete müssen nicht unbedingt vorbereitet werden. Sofern es sich um eine Rasenfläche handelt, sollten Sie diese umgraben oder die obere Schicht abtragen.
- Lockern Sie nun den Boden und geben Sie eventuell noch eine Schicht Gartenerde darauf. Die obere Schicht muss sehr fein sein.
- Da Wildblumen mageren Boden bevorzugen, können Sie zusätzlich Sand untermischen.
- Nun nehmen Sie das Wildpflanzengut und streuen es möglichst gleichmäßig auf die Fläche, auf der sie die Wildwiese anlegen möchten.
- Da Wildblumen Lichtkeimer sind, diese nicht mit Erde bedecken, sondern nur leicht andrücken. Feucht halten und abwarten, nach rund 7 bis 14 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge
Da Wildpflanzensaatgut sehr fein ist, können Sie es, zum besseren Ausbringen, mit Sand vermischen und so ausstreuen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Pflanzen sind die Keimzeit und auch die Blütezeit unterschiedlich.
Tipps für das Wildpflanzensaatgut
Zum Schluss noch ein paar Tipps:
- Verwenden Sie am besten samenfeste Sorten, damit diese sich selbst aussäen können. So ist eine natürliche Vermehrung gewährleistet.
- Achten Sie beim Kauf von fertigen Samenmischungen darauf, dass diese auch tatsächlich heimisches Wildpflanzensaatgut enthält. Nicht selten sind auch nicht heimisch Samen mit beigemischt.
- Wenn Sie möchten, gestalten Sie sich Ihre Wildblumenwiese selbst, indem Sie die Samen eigenständig sammeln. So können Sie im Sommer beim Spazierengehen problemlos Blumensamen einsammeln und mischen.
- Die Aussaat kann im Spätherbst erfolgen, sodass die Samen im Frühling zu keimen beginnen, aber auch im Frühling, damit Sie sich im Sommer über Ihre Wildblumenwiese freuen können.
Pflanzen für die Wildblumenwiese
Würden wir jetzt die Frage stellen, welche Pflanzen zu einer Wildblumenwiese gehören, wird es mit einer Aufzählung vermutlich schwierig. Denn wer weiß eigentlich noch, welche Wildblumen bei uns heimisch sind? Daher gibt es hier noch eine Liste, welche Wildblumen für welche Insekten geeignet sind:
Wildblumen für Hummeln
- Fetthenne
- Weißes und Rotes Leimkraut
- Wiesensalbei
- Taubenkropfleimkraut
- Winterling
- Pechnelke
- Rauhe Nelke
- Karthäusernelke
- Wilde Malve
- Wilde Esparsette
- Wiesenküchenschelle
- Ackerrittersporn
- Blauer und Gelber Eisenhut
- Echter Eibisch
- Gemeine Akelei
- Kornrade
- Frühlingsadonis
Wildblumen für Schmetterlinge
- Wundklee
- Bunte Kronwicke
- Natternkopf
- Zypressenwolfsmilch
- Wilde Möhre
- Skabiosenflockenblume
- Feldmannstreu
- Wiesenwitwenblume
- Taubenkabiose
- Wilder Majoran
- Dorniger Hauhechel
- Moschusmalve
Wildblumen für Wildbienen
- Gewöhnlicher Hornklee
- Kleines Habichtskraut
- Rispenflockenblume
- Rainfarn
- Tüpfeljohanniskraut
- Wegwarte
- Gelbes Sonnenröschen
- Färberkamille
- Wiesenflockenblume
- Rundblättrige Glockenblume
Bilder: © cane