Kohlrabi im Garten selbst anbauen, ernten und genießen

Kohlrabi anbauen ist kein Hexenwerk und gelingt auch unerfahrenen Hobby-Gärtnern in der Regel auf Anhieb. Da Kohlrabi nur wenige Wochen vom Anbau bis zur Ernte benötigt, können Sie das Gemüse immer wieder neu anpflanzen – sollte beim Anbau was schief gegangen sein, die Knolle ist holzig oder Sie einfach eine andere Sorte ausprobieren möchten.

Neben sehr frühen bis frühen Sorten, stehen Ihnen zum Anbau auch mittelfrühe bis späte und sehr späte Sorten zu Verfügung. Abgesehen von der unterschiedlichen Reife- und Pflanzzeit gibt es die Knolle auch in Weiß und Blau, wobei die Farben sortenabhängig ein wenig variieren. So kann eine blaue Sorte auch violettrot sein.

Die Bodenvorbereitung für den Kohlrabi-Anbau

Bevor es an den Anbau der Knolle geht, muss der Boden entsprechend vorbereitet werden. Kohlrabi gedeiht besonders gut in einem mittelschweren Boden, der bereits im Vorjahr ausreichend mit Nährstoffen versehen wurde. Für die ausreichende Grundversorgung mit Nährstoffen sorgen Sie im Spätherbst, indem Sie den Boden mit Kompost anreichern.

Nicht immer sind die Bodenverhältnisse optimal für den Kohlrabi-Anbau. Magere Sandböden können Sie mit halbverrottetem Kompost versorgen, sodass Sie selbst auf einem solchen Boden eine Ernte einfahren können. Wichtig ist, dass ausreichend Nährstoffe für den Kohlrabi zur Verfügung stehen – sie gehören zu den Mittelzehrern und kommen ohne nicht aus.

Da es sich bei dem Kohlrabi um einen Kreuzblütler handelt, sollte die Knolle nicht nach anderen „Familienmitgliedern“ wie beispielsweise Kresse im gleichen Gemüsebeet angebaut werden. Auch Kohlgewächse und sämtliche Kreuzblütler sollten nicht nach dem Kohlrabi auf dem gleichen Beet stehen, wenn Sie die Knollen abgeerntet haben – lassen Sie mindestens drei bis vier Jahre Zeit dazwischen verstreichen.

Wenn Sie Ihr Gemüse in der Mischkultur anbauen, sind für den Kohlrabi beispielsweise Buschbohnen und Radieschen gute Nachbarn. Auch Ringelblumen und Tagetes eignen sich hervorragend als Begleiter in der Mischkultur.

Die Aussaat- und Pflanztermine für den Kohlrabi

Wenn Sie keine Möglichkeit für eine Vorzucht haben, können Sie beispielsweise in Gärtnereien Setzlinge kaufen. Diese können Sie bereits im April ins Beet oder Hochbeet setzen. Auch wenn um diese Jahreszeit noch mal ein wenig Schnee fällt, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Kohlrabi ist nicht ganz so empfindlich. Wenn Ihnen die Witterung dennoch zu heikel erscheint, können Sie die Jungpflanzen auch mit einem Vlies abdecken oder ins Gewächshaus setzen. Sollten Sie ein Gewächshaus besitzen, können Sie den jungen Kohlrabi bereits Mitte März setzen. Alternativ eignet sich auch ein Folientunnel.

Wenn Sie Ihren Kohlrabi ins Beet oder Hochbeet setzen, benötigen die einzelnen Pflanzen einen Pflanzabstand von 20×20 Zentimeter. Wenn Ihnen mehr Platz zur Verfügung steht, können Sie diesen nutzen und den Abstand auf 30×30 Zentimeter vergrößern.

Kohlrabi
© sad dogg design – Fotolia.com (#42137118 – Kohlrabi) Kohlrabi können Sie selber vorziehen, aber auch Setzlinge in Gärtnereien kaufen.

Möchten Sie Ihren Kohlrabi selber vorziehen, können Sie das bereits Ende Februar. Dafür eignen sich entweder ein Gewächshaus oder auch ein Frühbeetkasten, der nicht beheizt wird. Im April werden die gezogenen Jungpflanzen, ebenso wie die gekauften, ins Freiland beziehungsweise Hochbeet gesetzt.

Etwa ab Ende April können Sie den Kohlrabi für den Sommer- oder Herbstanbau auch ins Freiland säen. Dazu bringen Sie die Samen in etwa einen Zentimeter tiefe Rillen ein. Lassen Sie dabei ausreichend Abstand. Wenn die Jungpflanzen groß genug sind, werden die Reihen ausgedünnt und einzelne Pflanzen umgesetzt, wenn diese drei bis vier Laubblätter haben. Achten sie beim Auspflanzen darauf, dass der junge Kohlrabi nicht zu tief oder zu flach gesetzt wird. Wird zu flach gesetzt, kippt die Pflanze um. Wird hingegen zu tief gepflanzt, hat die Knolle Bodenkontakt und kann so durch verschiedene Organismen, die im Boden leben, beschädigt werden. Im schlimmsten Fall kann es zu Fäulnis kommen.

Kohlrabi können Sie von Februar an bis Mitte Juli laufend aussäen. Allerdings sollten Sie dabei die Entwicklungszeiten der einzelnen Sorten im Auge behalten. Während die großwüchsigen Sorten wie ‚Superschmelz‘ oder ‚Gigant‘ Ende April bis spätestens Anfang Mai gesät werden, erfolgt die Aussaat für frühreifende Sorten und den Herbstanbau bis spätestens Mitte Juli. Wenn Sie immer wieder säen, haben Sie den größten Teil des Jahres immer wieder eigenen und frischen Kohlrabi.

Den Kohlrabi gießen und düngen

Wird Kohlrabi nicht ausreichend gegossen oder gedüngt, reagiert die Pflanze mit Schossern. Es werden also Blüten anstelle einer Knolle gebildet.

Kohlrabipflanzen brauchen kontinuierlich eine ausreichende Wassergabe – insbesondere während des Sommers. Das verhindert ein Platzen und holzig werden der Knolle.

Auch wenn Sie im vorherigen Herbst für eine Nährstoffanreicherung des Bodens gesorgt haben, benötigt Kohlrabi dennoch regelmäßig eine Düngung. Sämtliche organische Dünger wie beispielsweise Hornmehl oder Brennnesseljauche sind dafür geeignet. Allerdings sollten Sie den Kohlrabi nicht ein Mal reichlich mit Dünger versorgen, sondern kontinuierlich in kleinen Mengen.

Den Kohlrabi ernten und lagern

Je nach Sorte werden die Knollen in unterschiedlichen Größen geerntet. In der Regel können Sie auf den Samentüten nachlesen, wie groß die angepflanzte Sorte wird. Den Kohlrabi sollten Sie allerdings nicht zu lange stehen und zu groß werden lassen. Verschiedene Sorten neigen dazu holzig zu werden und sind dann nicht mehr zart und schmackhaft.

Den Kohlrabi, den Sie im Herbst geerntet haben, können Sie im kühlen Keller lagern und bei Bedarf verwerten.

Krankheiten und Schädlinge, die den Kohlrabi befallen können

Trotz guter Pflege und einer optimalen Nachbarschaft samt Begleitpflanzen kann es immer mal wieder zu einem Befall mit Krankheiten oder Schädlingen kommen.

Bei den Krankheiten ist in erster Linie die Kohlhernie zu nennen – eine Pilzerkrankung, die letztlich zum Absterben der Pflanze führt. Diese gehört dann selbstredend nicht in den Kompost, sondern in den Müll. Die Kohlhernie kann an Stellen auftreten, auf denen immer wieder Kreuzblütler angebaut wurden und keine Aufkalkung des Bodens erfolgte. Sollte es zu dieser Erkrankung gekommen sein, dürfen über viele Jahre keine Kreuzblütler an dieser Stelle gepflanzt und gesät werden.

Auch manche lästigen Gesellen haben den Kohlrabi zum Fressen gern. Zu ihnen zählen nicht nur der Kohlweißling, sondern auch Erdflöhe, Kohlgallenrüßler und die Kleine und Große Kohlfliege.

Bild: © sad dogg design – Fotolia.com (#42137118 – Kohlrabi)