Der Oleander ist die optimale Kübelpflanze, wenn Sie Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse ein mediterranes Ambiente einhauchen möchten. Denn der immergrüne Rosenlorbeer, so wird dieser Sonnenanbeter auch gerne genannt, hat seine Wurzeln unter anderem im Mittelmeerraum. Die Heimat verrät es schon: Der Oleander (Nerium oleander) benötigt in unseren Breiten unbedingt ein Winterquartier während der kalten Jahreszeit. Aus dem Grund ist es einfacher die Pflanze in einem ausreichend großen Kübel zu kultivieren. Der Oleander kann zwar auch ins Freiland gepflanzt werden, muss aber zum Einräumen wieder ausgebuddelt werden. Da gestaltet sich die Kübelhaltung als die einfachere Variante. Zumal Sie die Pflanze flexibler platzieren können.
Besonders gut kommt der Oleander natürlich in einem typisch mediterranen Kübel zur Geltung. Terracotta ist da meist die erste Wahl. Je größer der Kübel wird, desto mehr legt er auch an Gewicht zu. Inzwischen gibt es Alternativen aus Plastik. Nicht nur zwischen den Kübeln können Sie wählen, sondern auch den Oleandersorten. So gibt es ungefüllte und natürlich auch gefüllte Sorten – beide in verschiedenen Blütenfarben. Zwischen weißen, gelben, orange- oder rosafarbenen bis hin zu veilchenfarbigen Blüten können Sie auswählen.
Der Oleander ist schön, aber auch sehr giftig
Der üppig blühende Oleander ist eine Giftpflanze – er gehört zu den stark giftigen Pflanzen. Aus dem Grund ist anzuraten, besser auf den Rosenlorbeer zu verzichten, sofern kleine Kinder und Haustiere zur Familie gehören. Denn die gesamte Pflanze ist giftig, nicht nur der Milchsaft, der beispielsweise beim Schneiden austritt. Verzichten Sie also nicht auf Handschuhe, wenn Sie mit dem Oleander hantieren, was zum Beispiel beim Schneiden oder Umtopfen der Fall ist.
Der ideale Standort für den Oleander auf der Terrasse oder dem Balkon
Der sonnenverliebte und wärmebedürftige Oleander benötigt unbedingt ein Plätzchen in der Sonne. Im Idealfall bietet der ausgewählte Standort ausreichend Schutz vor Wind und Wetter. Insbesondere die Oleandersorten mit gefüllten Blüten vertragen keinen aufprasselnden Regen. Darunter leidet die Blütenpracht dann immens. Wenn der Oleander die Wahl hat, würde er einen Platz direkt an der Hauswand wählen. Dieser Platz bietet der Pflanze zwei Vorteile: Schutz gegen die Regentropfen und die gespeicherte Wärme, die ihr nachts zugute kommt.
Während andere Kübelpflanzen schon recht zeitig in das Winterquartier umziehen sollen und müssen, können Sie sich bei dem Rosenlorbeer ein wenig mehr Zeit lassen. Der Oleander übersteht zwar keinen Winter auf der Terrasse oder dem Balkon, ist aber nicht ganz so frostempfindlich, wie man es von ihm erwarten würde. Kurzzeitige Fröste, bei denen das Quecksilber auf bis zu minus fünf Grad Celsius sinkt, übersteht der Oleander – Sie müssen sich also keinen Kopf machen.
Pflegetipps für den Oleander auf dem Balkon oder der Terrasse
Oleander möchte nicht nur viel Sonne, sondern auch reichlich Wasser und Nahrung. Von allem kann er nicht genug bekommen. Je wärmer die Tage – vor allem im Sommer – sind, desto größer ist auch der Durst dieser Kübelpflanze. Gießen Sie den Oleander ausreichend, denn Trockenheit verträgt er nicht. Ausgenommen, Sie haben einen ausgewachsenen Rosenlorbeer ins Beet gepflanzt. Wenn die Sonne also mal wieder vom Himmel brennt, benötigt die Pflanze morgens sowie am späten Nachmittag Wasser.
Der stets hungrige Rosenlorbeer benötigt, wie alle Starkzehrer, ausreichend Nahrung in Form von Dünger zum Wachsen und Gedeihen. Vernachlässigen Sie die Nahrungszufuhr, leidet die Blüte darunter. Ihren Oleander düngen Sie am besten kontinuierlich alle ein bis zwei Wochen. Neben einem ganz normalen Blumendünger können auch sämtliche organische Dünger zugeführt werden. Sobald die Pflanze im Frühjahr anfängt zu wachsen, bekommt sie eine Portion Dünger. Ab da an regelmäßig bis Ende August, allerspätestens Anfang September.
Wenn Ihr Oleander nicht ganz so üppig blüht oder wächst, muss es nicht unbedingt daran liegen, dass er zu wenig Dünger oder Wasser bekommt. Eventuell ist der Standort zu dunkel und kühl gewählt. Oder der Sommer ist insgesamt nicht sonderlich warm und es regnet ohne Unterlass.
Zwischendurch benötigt der Oleander Pflege. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen ist der Rosenlorbeer nicht in der Lage, verdorrte Blüten selbst abzuwerfen. Da müssen Sie ein wenig nachhelfen und immer mal wieder die welken Blüten ausputzen. Das sieht nicht nur schöner und gepflegter aus, sondern fördert gleichzeitig die Oleanderblüte.
Selbst den Oleander vermehren
Der Rosenlorbeer lässt sich ganz einfach durch Stecklinge selbst vermehren. Sie können mit dem Nachwuchs beispielsweise Ihren eigenen Bestand erweitern. Oder Sie besorgen einen schicken Topf und haben für die nächste Gartenparty oder einen anderen Anlass ein schönes Mitbringsel.
Den Oleander schneiden – vergessen Sie die Handschuhe dabei nicht!
Sofern Sie den Oleander zwischendurch immer mal wieder auslichten und in Form halten, muss in der Regel kein Rückschnitt durchgeführt werden. Wobei die Pflanze einen solchen, auch radikal, durchaus gut wegsteckt. Allerdings müssen Sie dann in der kommenden Saison auf die zahlreichen Oleanderblüten verzichten – diese trägt die Kübelpflanze ausschließlich am zweijährigen Holz. Schneiden Sie den Oleander also lieber regelmäßig ein bisschen, damit Sie nicht auf die Blüten verzichten müssen. Außerdem hat dies den Vorteil, dass der Rosenlorbeer nicht verkahlt. In dem Fall hilft dann nur die radikale Variante, damit die Kübelpflanze irgendwann wieder üppig wächst. Denken Sie daran, dass Sie zum Schneiden immer eine saubere und scharfe Gartenschere verwenden. Das gilt nicht nur für den Oleander, sondern grundsätzlich für alle Pflanzen. Vergessen Sie die Handschuhe beim Schneiden dieser Pflanze nicht!
Bilder: großes Bild ganz oben: © riccardomotti – Fotolia.com (#78786956 – Nerium oleander ‚Jannoch‘);
kleines Bild: © Horváth Botond – Fotolia.com (#42791529 – Nice oleander in the garden);
großes Bild unten: © cane