Garten planen und gestalten: So schaffen Sie Ihre grüne Oase

Garten planen und gestalten - Skizze einer Gartengestaltung

Der Garten ist mehr als nur ein Ort, in dem das Hegen und Pflegen der Pflanzen den Mittelpunkt darstellt. Vielmehr ist er eine persönliche Oase, die zum Entspannen und Genießen einlädt. Mit der richtigen Planung und Gestaltung kann ein Garten geschaffen werden, der perfekt auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten ist. Egal, ob der Fokus auf einem pflegeleichten Garten, einem Nutzgarten oder einer blühenden Blumenwiese liegt – eine gut durchdachte Gartenplanung ist der erste Schritt zu einem gelungenen Gartenprojekt. Wir haben ein paar Tipps für Sie, worauf es ankommt, wenn Sie den Garten planen und gestalten möchten.

Schritt für Schritt den Garten planen und gestalten: Die wichtigsten Überlegungen

Garten gestalten und Planen - Wildwiese als Gartenstil
© cane Eine Wildwiese passt hervorragend in den naturnahen Garten.

Bevor Sie Hand anlegen und mit der konkreten Gartengestaltung beginnen, sollten Sie sich einige grundlegende Gedanken durch den Kopf gehen lassen. Die Planung vorweg macht zwar Arbeit, ist aber hilfreich, damit Sie den Garten langfristig genießen können und mögliche Fehlentscheidungen vermeiden. Schreiben Sie Ihre Ideen am besten auf, damit diese nicht in Vergessenheit geraten und Sie eventuell wieder von vorne anfangen müssen.

  • Standortanalyse durchführen: Zu Beginn ist eine Analyse der Standortbedingungen, die der Garten bietet, sinnvoll und ratsam. Wie viel Sonnenlicht bekommt der Garten? Gibt es windige oder schattige Bereiche, die eine besondere Aufmerksamkeit benötigen? Welche Bodenbeschaffenheit liegt vor? Gibt es Stellen im Garten, die aufgrund ihrer Lage entweder stets zu nass oder zu trocken sind? Diese Informationen sind hilfreich, um die passenden Pflanzen auszuwählen und den Garten optimal zu gestalten.
  • Gartenstil festlegen: Haben Sie bereits eine Idee oder Vorstellung, welchen Gartenstil Sie bevorzugen? Möchten Sie eine Wildwiese anlegen (in der sich die verschiedensten Insekten, Vögel und andere Gartenbewohner wohl fühlen), den Garten minimalistisch gestalten, sagt Ihnen eher der mediterrane Stil zu oder sogar ein romantischer Bauerngarten? Der Stil, den Ihr Garten haben soll, entscheidet über die Pflanzenwahl, ihre Anordnung und Dekorationsobjekte – im Zusammenspiel schaffen diese Aspekte ein harmonisches Gesamtbild, an dem Sie lange Ihre Freude haben.
  • Nutzungszweck definieren: Mit in die Planung des Gartens fließt selbstredend die Überlegung ein, wie die grüne Oase genutzt werden soll. Soll der Garten eher als Erholungsort dienen oder zusätzlich Platz für Obst und Gemüse bieten? Haben Sie kleine Kinder, die eine Spielecke benötigen und sich mit zunehmenden Alter der Kinder ihren Bedürfnissen anpassen kann, oder möchten Sie Raum für eine Grillecke schaffen, an dem die gesamte Familie Platz findet und zusammenkommen kann?

Planung der Gartenstruktur: Wege, Beete und Sitzbereiche

Eine gut durchdachte Struktur sorgt dafür, dass der Garten nicht nur optisch ansprechend daherkommt, sondern auch funktional ist. Wir haben einige Ideen, um die Gartenbereiche zu gliedern.

  • Gartenwege anlegen: Gartenwege geben nicht nur Orientierung. Sie verbinden die verschiedenen Bereiche miteinander und erleichtern das Gehen innerhalb der grünen Oase. Wichtig beim Anlegen der Wege ist das Material – nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls das Design, welches zum Stil des Gartens passen sollte. Natursteinwege, die nicht immer klassisch und gewöhnlich sein müssen, passen zu naturnahen Gärten, Kieswege hingegen wirken modern und aufgeräumt, und die beliebten Pflastersteine sind pflegeleicht und langlebig. Achten Sie beim Planen und Anlegen darauf, dass die Wege nicht zu schmal sind und auch langfristig gut begehbar bleiben.
  • Beetaufteilung und Beetanordnung: Struktur im Garten können Sie mit Beeten schaffen. Ein großes Blumenbeet oder auch ein Inselbeet wird einladend und wird zum Blickfang. In einem naturnahen Garten kann ein Mandala-Beet die Blicke auf sich ziehen und zum Verweilen einladen. Hochbeete und auch Hügelbeete bieten Platz für Gemüse und verschiedene Kräuter, die in der Küche zum Einsatz kommen und deren Blüten verschiedene Insekten magisch anlocken. Reizvoll kann übrigens auch eine Kombination von Stauden- und Gemüsebeeten sein.
  • Sitzplätze gestalten: Ein gemütlicher und den Bedürfnissen angepasster Sitzbereich wird gerne zum Herzstück im Garten und lädt zum Verweilen ein. Überlegen Sie in Ruhe, wo der beste Platz ist. Während ein sonniger Standort sich gut für ein Frühstück im Freien oder lange Sommerabende eignet, bietet ein schattiges Plätzchen an heißen Tagen oder während der Mittagszeit, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, einen angenehmen Schutz vor der Wärme. Besondere Ruheoasen können kleine Sitznischen schaffen, die sich vielleicht zwischen Sträuchern verstecken und nicht sofort einsehbar sind. Vielleicht ist für eine Gartenbank Platz unter einem alten Baum, der schon lange im Garten verweilt oder ein Strandkorb, der an vergangene See-Urlaube erinnert.

Die richtige Pflanzenauswahl: Farben, Jahreszeiten und Pflegeaufwand

Garten gestalten und Planen - Krokusse als Frühlingsboten
© cane Die Krokusse sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern eignen sich auch als Bienenweide im Frühjahr.

Mit der Auswahl der Pflanzen können nicht nur optische Akzente gesetzt, sondern auch die Pflege an die zeitlichen Möglichkeiten angepasst werden.

  • Farbgestaltung mit Pflanzen: Während ein harmonisches Farbkonzept beruhigend auf die Sinne wirkt, sind starke Kontraste besonders ausdrucksstark. Wählen Sie am besten blühende Pflanzen aus, die sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Dauer der Blüte ergänzen. So können Sie nahezu im gesamten Jahresverlauf Farbtupfer im Garten genießen.
  • Pflanzen für alle Jahreszeiten: Mit einer geschickten Auswahl der Pflanzen kann es zu jeder Jahreszeit im Garten blühen – selbst im Winter gibt es einige wenige Exemplare, sie entweder blühen oder leuchtende Beeren präsentieren. Wählen Sie beispielsweise die klassischen Frühlingsboten wie Krokussen, Schneeglöckchen, Tulpen und Narzissen. Pflegeleicht und eine Bereicherung für den Halbschatten sind die Busch-Windröschen. Im Sommer kommen verschiedene Sommerblüher wie der hübsche Lavendel oder Sterndolden in den Beeten zur Geltung. Als Bodendecker eignet sich der Kriechende Günsel, der nicht viel Pflege benötigt. Im Herbst leuchten die prächtigen Herbstastern schon aus der Ferne und werden ergänzt durch die hübsche Moschus-Malve und Taubenskabiose. Winterharte Gräser und Sträucher sorgen auch während der lichtarmen und kalten Jahreszeit für Struktur im Garten.
  • Pflegeleicht oder anspruchsvoll?: Ein Garten macht immer wieder Arbeit – mal mehr, mal weniger und das fast das gesamte Jahr über. Überlegen Sie also am besten im Vorfeld, wie viel Zeit Sie in die Gartenpflege investieren möchten und auch können. Für einen geringeren zeitlichen Aufwand eignen sich pflegeleichte Pflanzen wie Gräser, immergrüne Sträucher und robuste Stauden, denen auch Frost nichts anhaben kann. Sofern Ihnen mehr Zeit zur Verfügung steht und Sie diese für die Gartenarbeit aufwenden möchten, können Sie anspruchsvollere Blumen und Gehölze pflanzen oder auch ein wenig Obst und Gemüse anbauen.

Praktische Gartengestaltungselemente: Teiche, Hochbeete und mehr

Nicht nur Pflanzen können für die Gartengestaltung eingesetzt werden, sondern auch verschiedene Elemente, die den Garten zudem bereichern. Beispielsweise ein kleiner Teich (den Insekten gerne nutzen, um ihren Durst zu stillen), ein Hochbeet oder auch ein dekoratives Rankgerüst verleihen dem Garten das gewisse Etwas.

  • Ein Teich als Wasserquelle: Ein (kleiner) Teich bringt im wahrsten Sinne des Wortes Leben in den Garten – das Wasser zieht verschiedene Insekten und Vögel sowie mitunter Frösche an. Ideal ist ein Plätzchen im Halbschatten und Pflanzen wie Seerosen und Gräser, die sinnvoll und richtig platziert integriert werden. Sogar ein Miniteich in einem Bottich oder einer Schale kann eine reizvolle Ergänzung sein. Diese Miniteiche können nicht nur Platz auf der Terrasse finden, sondern auch an Stellen im Garten, an denen Stauden gepflanzt wurden, die Insekten anlocken und nähren.
  • Hochbeete anlegen: Nutzen Sie die Vorteile, die Hochbeete bieten. Die elendige Bückerei entfällt und sind ein Segen für den Rücken – zudem lassen sie sich nicht nur mit Gemüse, sondern auch mit Kräutern und Blumen bepflanzen. Viele Hochbeete sind aus Holz gebaut, aber auch Stein ist möglich und aufgrund der Beschaffenheit für die Ewigkeit. Gewählt wird ein sonniger Standort, um den Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.
  • Rankhilfen und Sichtschutz: Rankhilfen sind nützlich für Kletterpflanzen und gleichzeitig dekorative Gestaltungselemente, die auch noch als Sichtschutz dienen können. Verschiedene Himmelsstürmer wie beispielsweise Clematis, Wilder Wein oder Efeu können die Rankhilfen begrünen und mit ihren Blüten in Szene setzen. Gerade im Sommer schaffen dicht bewachsene Rankhilfen eine private Atmosphäre im Garten oder auf der Terrasse.
Garten gestalten und Planen - Marienkäfer
© cane Setzen Sie auf Nützlinge, wie beispielsweise die Marienkäfer, die Pflanzenschädlinge auf natürliche Weise bekämpfen.

Garten planen und gestalten: Umweltfreundliche Gartengestaltung

Auch ein Garten kann nachhaltig und umweltfreundlich gestaltet und geplant werden und somit die Biodiversität fördern und natürliche Ressourcen, wie beispielsweise Wasser, schonen. Wir haben ein paar Tipps, wie Sie einfach und mitunter ohne Aufwand Ihren Garten nachhaltig gestalten können.

  • Heimische Pflanzenarten bevorzugen: Setzen Sie bewusst auf heimische Pflanzen – es gibt in der Tat eine stattliche Auswahl an Pflanzen, die infrage kommen. Diese sind an die Standortbedingungen angepasst und benötigen in der Regel weniger Pflege. Das bedeutet für Sie mehr Erholung in der eigenen grünen Oase. Ein weiterer Vorteil der heimischen Pflanzenarten liegt darin, dass sie wichtigen Lebensraum für unsere heimischen Insekten und Vögel bieten – Nektar und Pollen sowie Samen und Früchte werden gerne genommen.
  • Wasser sparen und Regenwasser nutzen: Es gibt einige Pflanzen, die Trockenheit gut vertragen und nicht gleich die Blütenköpfe hängen lassen. Setzen Sie auf diese Pflanzen und gießen Sie nur, wenn wirklich Bedarf besteht. Zudem können Sie das Regenwasser in Fässern und Tanks sammeln – eine umweltschonende und kostensparende Methode, um den Garten mit kostbarem Wasser zu versorgen.
  • Chemiefreie Schädlingsbekämpfung: Natürliche Schädlingsbekämpfung ist kein Hexenwerk. Setzen Sie auf Marienkäfer und andere Nützlinge, die dabei helfen, Schädlinge auf natürliche Weise zu bekämpfen. Zum Schutz der Umwelt und nützlicher Insekten sowie Tiere, die sich von diesen ernähren, vermeiden Sie den Einsatz chemischer Mittel, um Pflanzenschädlingen den Kampf anzusagen.

Fazit: Ihren Traumgarten Schritt für Schritt verwirklichen

Den Garten gestalten und planen erfordert nicht nur Zeit, sondern auch Geduld. Das Ergebnis ist diesen Aufwand jedoch wert. Mit einer gut durchdachten Vorbereitung, einer bewussten Wahl der Pflanzen und verschiedener Gestaltungselemente können Sie Ihre grüne Oase ganz nach Ihren Vorstellungen gestalten. Ob naturnaher Rückzugsort, reich und bunt blühende Blumenpracht oder praktischer Nutzgarten für Groß und Klein – lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und genießen Sie das einzigartige Gefühl, Ihren Garten von Anfang an selbst geschaffen zu haben.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Steve Vanhorn | Dreamstime.com (#268274225);
restliche Bilder: © cane