Gartenarbeiten im Juni – das steht in diesem Monat an

Die sonnenreichsten und wärmsten Monate liegen jetzt vor uns. Mit über 200 Sonnenstunden macht der Juni als Sommermonat seinem Namen alle Ehre. Für uns Gartenfetischisten heißt das: raus und unser Kleinod genießen. Doch wer genießen möchte, muss auch ein bisschen Hand anlegen. Daher möchten wir Ihnen in diesem Artikel eine Aufstellung von Gartenarbeiten im Juni geben, die erledigt werden sollten – aufgeteilt in den Ziergarten und den Nutzgarten.

Gartenmonat Juni – Gießen und Düngen im Ziergarten

Zwar gehört der Juni mit zu den regenreichsten Monaten im Jahr, aber eben auch mit zu den wärmsten. Das heißt, dass Sie das Gießen nicht vernachlässigen dürfen. Gegossen wird immer morgens oder abends, das verhindert, dass zu viel Wasser ungenutzt verdunsten kann und die Pflanzen genügend Wasser bekommen. Da auch langsam die Urlaubszeit beginnt, sollten Sie Freude, Nachbarn oder Verwandtschaft bitten, regelmäßig zu gießen. Alternativ nutzen Sie automatische Bewässerungssysteme.

Automatisches Bewässerungssystem
© cane Ein automatisches Bewässerungssystem erleichtert die Gartenarbeit.

Beim Düngen ist weniger mehr. Zu viel des Guten kann schädlich sein. Zwar haben Pflanzen einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf, dennoch reicht es in der Regel aus, Zierpflanzen zu Saisonbeginn zu düngen. Bei Starkzehrern kann eine zusätzliche Gabe Hornmehl im späten Frühjahr, also jetzt im Juni, sinnvoll sein. In jedem Fall darf nach August nicht mehr gedüngt werden, da sich die Pflanzen dann auf die Winterruhe vorbereiten.

Garten To-do im Juni: Rasen mähen

Experten sagen, dass man den Rasen im Juni zwei- bis dreimal in der Woche mähen sollte. Das hängt natürlich auch davon ab, welchen Rasen Sie haben. Ein Zierrasen benötigt wohl öfter einen Schnitt, als beispielsweise ein Spielrasen. Wichtig ist, dass das Gras beim Mähen nicht nass ist und dass Sie nicht in der Mittagssonne mähen. Zierrasen stutzen Sie auf zwei bis drei Zentimeter, Spielrasen auf drei bis fünf Zentimeter und Schattenrasen auf fünf bis sechs Zentimeter.

Ein Tipp: Wenn Sie unseren Insekten Nahrungsmöglichkeiten anbieten wollen, dann ist ein kurz geschorener Rasen ohne Wildblumen eine Fläche, mit der Bienen, Wespen, Hummeln und Schmetterlinge nichts anfangen können. Vielleicht stellen Sie ja einen Teil des Rasens den Insekten zur Verfügung und lassen eine Wildwiese mit tollen Wildblumen einfach mal wachsen. Sie werden sehen, wie schön das aussieht und wie sich dort die Tierwelt tummelt.

Gartenarbeit im Juni - Wildblumenwiese
© cane Eine Wildblumenwiese ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch ein Lebensraum.

Gartenmonat Juni: Hecken und Sträucher in Form bringen

Moment, werden Sie vielleicht denken, ist das Schneiden von Hecken und Sträuchern im Sommer nicht verboten? Ja! Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es, Hecken im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September zu schneiden. Der Grund ist der Schutz von heimischen Tieren und Pflanzen sowie ihrer Lebensräume. Was allerdings erlaubt ist, ist ein Formschnitt für Hecken und Sträucher. Dafür ist Ende Juni die beste Zeit. Kontrollieren Sie vorher aber trotzdem, ob in den Gehölzen nicht irgendwo Vögel nisten. Ist dies der Fall, verschieben Sie den Formschnitt bitte.

Gartentipps im Juni – Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen

Sowohl im Ziergarten, als auch im Nutzgarten ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge hin zu kontrollieren. So können Schäden weitestgehend reduziert oder sogar verhindert werden. Schädlinge im Garten sind unter anderem:

Schädlinge können oftmals sehr gut mit Hausmitteln bekämpft werden, wie beispielsweise mit Kaffee gegen Blattläuse, Sägespäne gegen Schnecken oder Pflanzenöl gegen Schildläuse.

Gartenarbeit im Juni - Schnecke
© cane Schnecken können sehr lästig werden, wenn sie in Unmengen über den Nutz- und Ziergarten herfallen. Werden es zu viele, müssen Sie dennoch nicht zum Schneckenkorn greifen, oftmals sind die altbewährten Hausmittel ausreichend.

Krankheiten an Pflanzen treten meist aufgrund von falschem Standort oder falscher Pflege auf. Manche lassen sich behandeln, andere nicht. Wichtig ist, dass die Krankheit früh erkannt wird und Pflanzen separiert werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Folgende Krankheiten kommen am häufigsten vor:

Garten To-do im Juni: Unkraut jäten

Ja, wir wissen, dass das die wohl lästigste Arbeit im Garten ist. Dennoch ist es wichtig, das Unkrautjäten nicht zu vernachlässigen. Denn es hat nicht nur etwas mit der Optik zu tun, sondern auch damit, dass Unkräuter den Pflanzen den Platz streitig machen können. Im Nutzgarten ist das Unkrautjäten besonders wichtig! Wenn Sie sich jeden Abend eine Viertelstunde um das Unkraut kümmern, reduziert sich die Arbeit entsprechend. Lockern Sie nach dem Jäten die Erde gut auf, so kann Wasser besser eindringen. Im Zierbeet kann eine Schicht Rindenmulch das Wachstum von Unkräutern mindern.

Gartenarbeiten im Juni: Düngen im Nutzgarten

Anders als im Ziergarten, sollten Gemüse- und Obstpflanzen öfter gedüngt werden. Der Grund: Sie sollen nicht nur gesund bleiben, sondern reichlich Früchte bilden. Dabei ist im Nutzgarten besonders auf den Nährstoffbedarf der einzelnen Pflanzen zu achten. In der jetzt stattfindenden Wachstumsphase sollten Sie Pflanzen, die mehr Nährstoffe benötigen, etwa alle zwei Wochen düngen, alle anderen entsprechend weniger – hier genügt eine Düngergabe alle vier bis acht Wochen.

Schwachzehrer

Mittelzehrer

Starkzehrer

Gartentipps im Juni: Die Erdbeerzeit ist nicht mehr fern

Von Mitte Juni bis Ende Julie (je nach Witterung) ist bei uns Erdbeerzeit. Wenn Sie die süßen, roten Früchte bei sich im Garten haben, dann wird es jetzt höchste Zeit, die Erdbeeren mit Stroh oder Holzwolle zu unterlegen. So liegen die Früchte nicht direkt auf der Erde, was Grauschimmel und andere Pilzkrankheiten verhindern kann. Zudem wird die Feuchtigkeit besser in der Erde gehalten. Gegossen wird nur an trockenen Tagen und dann direkt in den Wurzelbereich. Nicht die Pflanze selbst oder gar die Früchte mit Wasser benetzen, da auch dies zu Krankheiten führen kann.

Gartenarbeit im Juni - Erdbeeren
© cane Damit die schmackhaften Erdbeeren nicht nur sauber bleiben sondern auch vor Pilzkrankheiten geschützt sind, können die Erdbeerpflanzen mit Holzwolle oder Stroh unterlegt werden.

Gartenarbeiten im Juni: Rhabarber für die Regeneration vorbereiten

Der 24. Juni, der Johannistag, ist der Stichtag für den Rhabarber. Nach diesem Termin sollten Sie ihn nicht mehr ernten. Warum? Erstens bildet er nun zu viel Oxalsäure, was in großen Mengen schädlich sein kann, zweitens benötigt die Pflanze nun Zeit, sich zu regenerieren. Bis zum nächsten Frühjahr muss sie nun Kräfte sammeln. Dazu sollten Sie Kompost in die Erde einarbeiten und die Blütenstängel, die jetzt noch sprießen, regelmäßig entfernen.

Arbeiten an Obstbäumen im Gartenmonat Juni

Wir freuen uns, wenn am Apfelbaum viele Früchte hängen. Doch zu viele sind auch nicht gut, denn das kostet dem Baum zu viel Energie, die Früchte würden nicht richtig ausgebildet werden und auch geschmacklich leiden. Daher entledigt sich der Baum selbstständig von zu kleinen Früchten. Also keine Panik, wenn jetzt Äpfel unter dem Baum liegen. Bleiben zu viele kleine Früchte am Baum, können Sie selbst nachhelfen und einzelne Früchte entfernen.

Viel können Sie für Ihre Obstbäume momentan nicht tun – bis auf eine Sache: Lockern Sie die Erde rund um die Baumscheibe gut auf, halten Sie sie vor konkurrierenden Unkräutern frei und geben Sie eine Mulchschicht darüber. Das sorgt dafür, dass die Erde schön feucht und locker bleibt und kein neues Unkraut entsteht.

Um zu vermeiden, dass Ihre Kirschen von Vögeln wegschnabuliert werden, können Sie den Baum mit einer Schutzhaube versehen. Da dies – gerade bei großen Bäumen – sehr aufwändig ist, tun es auch alte CDs oder Blechstreifen, die Sie in den Baum hängen und die durch das Windspiel Lichtreflexe und Geräusche von sich geben.

Weitere Gartenarbeiten im Juni für Zier- und Nutzgarten

Was gibt es noch zu erledigen im Gartenmonat Juni? Wir verraten es Ihnen:

  • Lavendel und Rosmarin sollten jetzt gestutzt werden, damit sie kompakt wachsen. Dazu werden die Triebspitzen nach der Blüte eingekürzt. Das verhindert, dass die Pflanzen von unten her verkahlen.
  • Tomaten bilden in der Wachstumsphase Seitentriebe, die der Pflanze zu viel Kraft kosten. Diese sogenannten Geiztriebe, die nicht senkrecht, sondern waagrecht wachsen, sollten Sie regelmäßig an der Basis abbrechen. So kann die Pflanze sich auf die Fruchtbildung konzentrieren.
  • Auch bei Gurken ist es sinnvoll, Seitentriebe zu kappen. Werden zu viele Früchte gebildet, kann das nicht nur der Gesundheit der Pflanze schaden, sondern zeigt sich auch im Geschmack. An der Pflanze belassen wird nur die erste Frucht an jedem sechsten Blatt. Der Rest kann abgeschnitten werden.
  • Blühpflanzen sollten Sie regelmäßig ausputzen. Dazu werden verwelkte Blüten und abgestorbene Triebe ausgebrochen oder abgeschnitten. Dadurch wird vermieden, dass sich Samen bilden. Die Kraft kann die Pflanze nämlich besser in die Neubildung von Blüten stecken – und Sie haben länger mehr von den blühenden Schönheiten.
  • Kletterpflanzen suchen sich meist selbst den Weg nach oben. Dennoch sollten Sie immer ein Auge darauf werfen, dass diese nicht Bereiche erobern, in denen sie nichts zu suchen haben. Leiten Sie Kletterpflanzen nach eigenem Wunsch und binden Sie die Pflanzen, die Halt benötigen, gut fest.
  • Die Blüten von Frühlingszwiebeln wie Tulpen, Narzissen oder Hyazinthen sind längst vergangen. Das Grün sollte so lange an der Pflanze bleiben, bis es vertrocknet ist. Diese Blätter werden nun entfernt.
  • Im Gartenmonat Juni sollte jeder, der einen Rhododendron besitzt, verwelkte Blüten entfernen. So wird die Bildung von Samen unterbunden, was der Pflanze zu viel Kraft kostet. Ende des Monats darf der Rhododendron noch einmal gedüngt werden.
  • Hat es stark geregnet, sollten Sie zeitnah die Erde auflockern. So sorgen Sie für eine gute Durchlüftung des Bodens und Ihre Pflanzen wachsen und gedeihen prächtig.

Gartenmonat Juni – was jetzt direkt draußen gesät werden kann

Ob Blumen, Kräuter oder Gemüse, im Gartenmonat Juni können Sie viele Pflanzen direkt ins Beet aussäen. Bei manchen, etwas empfindlichen Pflanzen, wie Hornveilchen, Schwarzäugige Susanne, Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen, Basilikum und Dill, Kopfsalat, Brokkoli, Eisbergsalat und Kohlrabi kann eine Vorzucht im Haus sinnvoll sein. Ansonsten können Sie sich gerne im Beet austoben:

Gartenarbeit im Juni - Koriander
© cane Koriander lässt sich problemlos selbst aussäen und wächst auch in einem Topf hervorragend.

Kräuter

Gemüse

Gartenarbeit im Juni - Mohn und Ringelblumen
© cane Gemeinsam in ein Beet gesät, sind die blühenden Ringelblumen und der leuchtende Mohn ein echter Blickfang.

Blumen

Gartentipps im Juni – das blüht in diesem Monat

Wenn es grünt und blüht, freut sich der Gärtner. Da nicht jede Blume zur selben Zeit Ihre bunten Blüten öffnet, gibt es das ganze Jahr über Farbkleckse, mit denen wir den Garten verschönern können. Doch gerade im Juni, wenn der Sommer vor der Türe steht, verwandeln viele Pflanzen unsere Beete in regelrechte Blütenmeere. Hier eine Auswahl an Pflanzen, die im Juni blühen:

Gartenarbeit im Juni - Kapkörbchen
© cane Die Kapkörbchen machen nicht nur im Blumenbeet eine gute Figur, sondern auch in einem hübschen Topf mitten auf dem Gartentisch. Hauptsache es ist ausreichend warm und sonnig.

Bilder: © cane